Hildegard Huber (gemeinsam mit ihrem Mann im 1. Kurs des österreichischen Familienbundes beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Gebetssammlung Himmelwärts von Pater Josef Kentenich (*)) hat diesen Beitrag verfasst.
Eine Textstelle aus Himmelwärts, die mir sehr wertvoll geworden ist:
„Drum schreib ich alle,
die mir lieb und teuer,
von NEUEM in dein HERZ mit Blut und Feuer
und schreite OHNE Angst den LEBENSPFAD
den Vaters Weisheit vorgesehen hat“.
Dieser Text begleitet mich schon lange und nun ist er mir noch wichtiger geworden. Die Wortwahl ist ein wenig drastisch, Blut und Feuer, es hat mich an die Kinderzeit erinnert wo wir „Blutsbrüderschaft“ geschlossen haben. Damals war das ein Wert für uns Kinder, wir sind verbunden und stehen füreinander ein. Immer, egal was kommt.
Aber vielleicht passt die drastische Wortwahl gerade zu der jetzigen Situation, die ja auch drastisch ist. Für alle, die mir lieb und teuer sind, und das sind bei näherer Betrachtung sehr viele, darf ich sehr dankbar sein. Und ich darf sie alle und auch alle anderen Menschen in das Herz von Gott und der Gottesmutter legen.
In der momentanen Situation ist das mein Weg, neben all den anderen noch möglichen Wegen, wie telefonieren, Videotelephonie, E-Mail, ….
So kann ich „ohne Angst“ (die Sorge ist immer wieder da) meinen Tag gestalten, meinen Lebenspfad gehen.
„Mit Blut und Feuer“: damit wird für mich die Ernsthaftigkeit ausgedrückt. Wir sind mit Gott und den Menschen verbunden oder können es jeden Tag neu werden.
(*) Die Gebetssammlung „Himmelwärts“ wurde von Pater Josef Kentenich in seiner Zeit im Konzentrationslager in Dachau geschrieben. Er wählte damals die Form von Reimen, weil diese Form von der Zensur als lächerlich und daher ungefährlich eingestuft wurde. Wer sich aber auf die Gebete einlässt, merkt, dass sie absolut nicht lächerlich sondern sehr geistvoll und tiefgehend sind. Die drastische Sprache ist wohl auch der damaligen Zeit und dem Ort geschuldet.