Ein Träumer müsste man sein.

1. Mai – Tag der Arbeit ist auch seit 1955 der Gedenktag Josef des Arbeiters. Der Hl. Josef, ein einfacher Zimmermann und ein Mann, der ganz nach dem Plan Gottes gelebt hat. Wie hat er das geschafft? Was können wir von ihm lernen?

Josef war ein Träumer, aber nicht ein Träumer, der keine Ahnung von der Realität des Lebens hatte, sondern ein Träumer, der Gottes Stimme in seinen Träumen so klar hörte, dass er sein Leben danach ausrichtete. Im Evangelium wird an 3 Stellen berichtet, dass Josef ein Engel im Traum erschien und ihm einen Auftrag Gottes überbrachte. Und jedes Mal erfüllt Josef den Auftrag Gottes.

Und immer wenn ich eine dieser Stellen aus dem Evangelium höre, frage mich: Wie klar und deutlich müsste diese Stimme des Engels sein, dass ich mich danach richten würde? Oder: Wie oft habe ich die Stimme Gottes bereits überhört oder wollte sie gerade nicht hören? Ich stelle mir vor, wie mir im Traum eine Stimme sagt: „Nimm deine Familie und ziehe sofort in ein anderes Land“. Würde das mehr als ein Kopfschütteln bei mir auslösen? Wohl kaum.

Und doch ist da die Sehnsucht jedes gläubigen Menschen, die Stimme Gottes zu hören und danach zu handeln. Da fasziniert mich die Idee des Vorsehungsglaubens, über die Josef Kentenich immer gesprochen hat: Gott spricht zu uns durch die Zeichen der Zeit und durch unsere Mitmenschen. Nachdem ich verheiratet bin, spricht Gott auch durch meine Frau zu mir. Und das höre ich oft deutlich genug. Und manchmal löst es auch nur ein Kopfschütteln bei mir aus. Aber dieses Bewusstsein, dass hinter den Worten meiner Frau mehr steckt, lässt mich dann doch zur Tat schreiten – zumindest hin und wieder. Sie ist ja auch ein richtiger Engel, meine allerliebste Frau.

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