Es gibt die Erzählung in der Bibel, wo die Jünger nach der Kreuzigung Jesu fischen gehen (Joh 21). Sie sind schwer enttäuscht, weil der, auf den sie gesetzt haben, jetzt tot ist. Es hat sich nichts geändert, obwohl er es ständig versprochen hat. Und jetzt gehen die Jünger fischen und fangen nichts. Das auch noch. Ihre Hoffnungen wurden enttäuscht, und im Job läuft es auch nicht mehr. Und wie sie nach Hause segeln, sehen sie an Land einen Fremden stehen. Der gibt auch noch gute Ratschläge. Ihnen, den erfahrenen Fischern, sagt er, sie sollen noch einmal hinaus fahren. Entweder waren sie so verzweifelt
, dass sie auf ihn hörten, weil es eh schon egal war, oder war da irgendetwas an diesem Fremden, das sie vertrauen hat lassen. Sie fahren noch einmal hinaus und fangen so viel, dass ihre Netze zu zerreißen drohen. Jetzt erst erkennen sie Jesus, der bereits für ein Kohlenfeuer gesorgt hat und Brot dabei hat für das gemeinsame Frühstück.
Gott ist oft spürbar
, gerade wenn es nicht gut läuft. Und es ist so schwer zu erkennen, dass er es ist. Wir können Gott nicht aktiv heraufbeschwören. Aber wir können im Blick auf die vollen Netze erkennen: „Es ist der Herr!“
Weihnachten feiern wir, weil Gott uns seinen Sohn geschenkt hat , um uns zu erlösen. Wir wollen daher Gott spüren. Wir bitten darum, wir beten darum und wir bereiten uns vor, dieses Geschenk zu empfangen. Wir schärfen unseren Blick, um die vollen Netze zu erkennen. Ein nettes Wort, ein Lächeln, ein Weihnachtsgeschenk, alles ein Winken Gottes. Und da können wir uns nicht nur beschenken lassen , sondern sind auch Mitarbeiter Gottes, wenn wir andere beschenken.