Dieser Aufruf steht angeblich 366 Mal in der Bibel. Also 1 Mal für jeden Tag des Jahres (sogar ausreichend für ein Schaltjahr).
Die bekannteste Bibelstelle mit diesem Aufruf hören wir am 24. Dezember:
Der Engel sagte zu ihnen (Anm.: den Hirten): Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus
, der Herr. (Luk 1)
Wir Menschen fürchten uns. Aber nicht nur, wenn wir unmittelbar bedroht werden. Wir fürchten uns , wenn etwas anders verläuft, als gewohnt. Wir fürchten uns, wenn etwas Neues auf uns zukommt. Wir fürchten uns, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Wir fürchten uns und wenn wir uns zu viel fürchten, denn werden wir krank vor Furcht.
Wir fürchten uns auch, wenn Gott mit uns Kontakt aufnimmt. Siehe oben: Der Engel verkündet eine große Freude und das Erste, was er sagt: „Fürchtet euch nicht!“
Hat Gott uns als kleine zittrige Hascherln geschaffen, die sich immer nur fürchten müssen?
Da fällt mir eine Geschichte ein, die ich während meines Grundwehrdienstes erlebt habe. Ich war am Abend manchmal in einem Lokal, um einen Freund zu treffen, der dort Stammgast war. Dort verkehrten aber auch viele ziemlich wilde Typen und ich hatte immer ein mulmiges Gefühl. Eines Abends hatte ich 2 meiner Zimmerkollegen dabei. Das waren 2 kräftige Tiroler Bergbauern-Burschen. Da hatte ich kein mulmiges Gefühl. Ganz entspannt bin ich zwischen den Beiden an der Bar gesessen und wahrscheinlich konnte man von meinem Gesicht ablesen: „Heute soll sich wer was trauen…!“
„Wenn Gott für uns ist
, wer kann dann gegen uns sein“, schreibt Paulus an die Römer. Na dann: Fürchtet euch nicht, in ein paar Tagen kommt Gott als Baby, damit wir uns ja nicht fürchten müssen.